Powered by Blogger.

#webookontour: Schottland





Unsere Nicole Brun träumte schon lange von Schottland. Die Highlands, mittelalterliche Schlösser, farbige Dörfer und einsame Strände: sie wurde nicht enttäuscht.


Reisezeit: Ende April / Anfang Mai
Unterkunft: Novotel Edinburgh Center & Ferienhaus Benview in Duror
Airline: Edelweiss
Mietwagen: Audi A4
Reisende: Familie (2 Erwachsene, 2 Kleinkinder)

Anreise und Mietwagen
Dank dem Direktflug mit Edelweiss ab Zürich ist man innert 2 Stunden ruckzuck in Edinburgh, zwar nicht die günstigste Reiseverbindung, aber mit Sicherheit die bequemste und schnellste. Einzige Komplikation beim Check-In am Flughafen: nach dem Brexit ist das Einchecken am Self-Check-In nicht immer problemlos machbar, aber das Bodenpersonal ist informiert und wir vier halten ohne Verzögerung unsere Boarding Karten in der Hand. Auf dem kurzen und angenehmen Flug gibt’s ein leckeres Sandwich sowie ein Biberli und wir sind im Nu am überschaubaren Flughafen in Edinburgh. Die Mietwagenstation ist nach einem kurzen Fussmarsch gefunden und das Personal äusserst freundlich und hilfsbereit. Die Mietwagenbuchung haben wir, noch vor Beginn meiner webook-Zeit, bei einem Drittanbieter gemacht, welcher zwar mit unschlagbaren Preisen auftrumpfen kann, aber, wie wir leider feststellen mussten, es bei der Anpreisung resp. der Beschreibung der Mietwagenkategorie gerne etwas übertreibt. So stehen wir nun am Flughafen Edinburgh mit zwei 2-jährigen, 2 grossen Koffern und einem Buggy vor einem Auto, welches nicht annähernd genug Platz hat, um uns in die Stadt Edinburgh resp. weiter in die Schottischen Highlands zu fahren. Also legen wir ein paar Pfund drauf und erhalten einem fast neuen Audi A4, der sich trotz Linksverkehr einfach traumhaft durch die Strassen Edinburghs fährt.
Die Strassen sind eigentlich durchweg gut, auch in den Highlands, jedoch teilweise etwas schmal, so dass wir - nebst einigen anderen Touristen - , in der Mitte unserer Ferien eine Garage aufsuchen müssen, um den Pneu wechseln zu lassen.

Unterkunft
Das Novotel Edinburgh Center ist schnell gefunden und liegt in bester Lage, um die Stadt zu erkunden.
Familienfreundlichkeit wird gross geschrieben, so erhält man als Familie, wenn möglich, ein Upgrade für ein Executive-Zimmer, welches etwas mehr Platz und (mein persönliches Highlight) eine Regendusche bietet. Verzichtet man während seines Aufenthalts auf den Putzservice und neue Handtücher, erhält man einen Gutschein für die Hotelbar, ein innovativer Anreiz des Hotels, etwas mehr auf die Umwelt zu achten. Das Frühstücksangebot ist gross und von guter Qualität.





Edinburgh
Die charmante Schottische Hauptstadt ist überschaubar, idyllisch und kann mit verschiedenen Highlights auftrumpfen: sei es Flanieren auf der Royal Mile, die Ruhe und Natur und natürlich den spektakulären Ausblick auf dem Arthur’s Seat geniessen, Kultur und Architektur in der Old Town oder je nach Geschmack eine Whisky oder Gin Probe in einer Distillerie, hier kommt jeder auf seine Kosten. Viele Sehenswürdigkeiten sind zu Fuss hervorragend erreichbar und mit wenigen Ausnahmen auch (Zwillings-)Buggy tauglich. Den Spaziergang vom Novotel Edinburgh Center vorbei am Grassmarket, die Royal Mile herab bis zum Parlament resp. weiter zum Arthur’s Seat dauert keine 30 Minuten. 



Der Aufstieg auf den Arthur’s Seat ist nur bedingt mit kleinen Kindern und nur ohne Buggy möglich, lohnt sich aber auf jeden Fall. Der Ausblick über die Stadt ist einfach traumhaft. Die Schotten sind zwar sehr offen und (Familien-)freundlich, dennoch gibt es gerade mit kleineren Kindern etwas zu beachten: erstaunlich viele Restaurants und die meisten Pubs haben keine Lizenz dafür, Kinder abends zu bedienen. In vielen traditionellen Pubs in Edinburgh sind Kinder erst ab einem gewissen Alter und oft nur draussen willkommen. Glücklicherweise müssen wir aber auch mit unseren 2-Jährigen nicht hungern. Laila’s Bistro bietet ein gemütliches Ambiente, um einen leckeren Snack oder ein Mittagessen einzunehmen. Abends haben wir im Maison Bleue in eher romantischem Ambiente sehr gut gegessen.

Die Highlands
Nach 2 Tagen Edinburgh geht es für uns in Richtung Norden. Auf der Hinfahrt Richtung Fort William lohnt sich ein Stop im Blair Drummon Safari & Adventure Park. Wilde Tiere hautnah, Bootssafari und ein grandioser Spielplatz laden hier zum verweilen ein. Die Weiterfahrt durch den Loch Lommond and the Trossachs Nationalpark ist der perfekte Einstieg in die Highlands. Unser Ferienhaus befindet sich in Duror, eine kleine Ortschaft zwischen Fort William und Oban am Loch Linnhe, und bietet genügend Platz für 5 Personen, eine Ausstattung die keine Wünsche offen lässt und einen hübschen Garten. Oban und Fort William sind beide in ca 30 – 40 Fahrminuten erreichbar, das Haus liegt ideal, um die Highlands mit dem Mietwagen zu entdecken. Einziger Nachteil, uns fehlt hier der Dorfkern, Duror ist eher ein Durchfahrtsort, es gibt keine Einkaufmöglichkeiten oder Restaurants / Pubs im Dorf.




Oban
Die Anfahrt nach Oban entlang der Argyll Coastal Route ist kurzweilig und bietet viele schöne Ausblicke auf das Loch Linnhe. Es lohnt sich, einen Stop beim Castle Stalker View, nicht nur für den Ausblick auf das entsprechende Castle Stalker, sondern auch für eine leckere Hot Chocolate Deluxe mit Rahm, Maltesers und Marshmallows.



Oban, eine Stadt mit ca. 10'000 Einwohnern, hat noch immer den Fischerdorf - Charme, hervorragende Fischrestaurants und ist dank dem Fährhafen zugleich Tür zu verschiedenen Inseln. Für ein Abendessen ohne Kinder im besten Fischrestaurant EE Usk lohnt sich eine Tischreservation, da dieses sehr beliebt ist. Mit Kindern wird man hier, aufgrund der fehlenden Lizenz, abends leider nicht bedient, aber Mittags sind die Fischmenüs genauso gut.
Die Überfahrt mit der Fähre zur Isle of Mull ist zwar fast stündlich möglich, dennoch lohnt es sich die Tickets frühzeitig zu reservieren. Diese können auch via Internet reserviert und die Tickets vor Abfahrt am Fährhafen abgeholt werden.




Isle of Mull
Mein persönliches Highlight auf dieser Reise ist klar die Isle of Mull, hier habe ich genau das usprüngliche, idyllische, rauhe und wunderschöne Schottland gefunden, das ich bis zu unserer Abreise im Kopf hatte. Schafe und ihre Lämmer, die frei herum laufen, das farbenfrohe und charismatische Tobermory, wunderschöne Stein und Sandstrände und beeindruckende Landschaften. Die Isle of Mull macht Lust auf mehr, wer sich bei seiner Schottlandreise genügend Zeit einplanen kann, sollte diese Insel nebst einigen anderen unbedingt auf seine „Must See“-Liste nehmen. In ca. 40 Minuten fährt man von Craignure der Küste entlang durch Salen bis nach Tobermory. In Tobermory gibt es verschiedene Cafés, Restaurants und Pubs. Das kleine Mull Auquarium ist für die ganze Familie interessant. Nach weiteren ca. 40 Fahrminuten kommt man zum bekannten Calgary Beach, ein schöner Sandstrand, der je nach Temperaturen und Wetter auch gerne zum Baden einlädt. Mit etwas Glück kann man auf Mull auch wilde Otter und Seehunde sehen. Die Rundfahrt auf der Insel bietet immer wieder den Ausblick auf herrliche Landschaften, die Fotokamera sollte man auf jeden Fall dabei haben.





Arisaig & Strände
Die Fahrt nach Arisaig führt über Fort William und vorbei am Glenfinnan Viadukt, welches aus den Harry Potter Filmen bekannt ist. Nach einem kurzen Aufstieg zum Viewpoint hat man eine schöne Sicht aufs Viadukt auf der einen Seite und eine noch viel schönere Aussicht auf das Glenfinnan Monument und das dahinter liegende Loch Shiel.



Wer einmal in einem richtig schönen Schottischen Anwesen schlafen möchte, ist im Arisaig House am perfekten Ort, ein beeindruckendes Haus in einer grosszügigen und gepflegten Gartenanlage. Von Airisaig ist es nicht mehr weit zum weissen Sandstrand von Camusdarach, wo die Schotten auch gerne mal bei kühleren 12°C in den Atlantik springen. Vom Strand aus hat man zudem einen schönen Blick auf die vorgelagerten Inseln Isle of Sky, Isle of Rum und Isle of Eigg. Den Fährhafen in Mallaig ist von hier aus nur noch ca. 10 Fahrminuten entfernt.




Loch Ness / Urquhart Castle
Ein Besuch des Loch Ness gehört auf einer Schottlandreise selbstverständlich dazu und lässt sich bestens mit dem Urquhart Castle verbinden. Wer die Zeit hat, ist dann schon fast in Inverness, der geschichtsträchtigen Hauptstadt der Highlands. Aufgrund auftretender Reisekrankheit bei unserer Tochter haben wir Inverness aus unserer Reiseroute gestrichen und haben statt dessen in Fort Augustus einen Zwischenhalt eingelegt und im The Lock Inn ein sehr leckeres Curry gegessen (sogar die Tochter mochte wieder essen).




Kulinarisches
Fast an jeder Ecke gibt es Fish & Chips, Haggis und zu unserer Überraschung auch wirklich sehr gutes Curry. Das schottische Nationalgericht Haggis haben wir bewusst nicht auf unsere Teller gelassen, wobei ich vermehrt auch von Schweizern gehört habe, dass dies erstaunlich lecker sei. Dafür haben frischer Fisch, Hochlandrinder und Curry sehr zu überzeugen gewusst. Wer will kann sich hier gesund und abwechslungsreich ernähren. Auch in Sachen Süssspeisen bietet die Schottische Küche ein paar Highlights, vieler Orts werden hausgemachte Kuchen angeboten, die es wirklich in sich haben.
Restaurant Tipps:
  • Edinburgh: Laila’s Bistro, Le Maison Bleue, Oink
  • Oban: EE Usk
  • Fort Augustus: The Lock Inn


Nice to Know
Teile der Highlands in Duror und Umgebung sind Momentan noch stark genutzt für die industrielle Forstwirtschaft. Das Naturschutzprojekt Highland Titles hat sich zum Ziel gesetzt diese Regionen nach Abholzung der Bäume entsprechend mit einheimischen Pflanzen und Bäumen wieder zum ursprünglichen Leben zu erwecken. Dieses Projekt kann mit dem Kauf eines Souveniergrundstücks ab 1 Quadratfuss bis 1'000 Quadratfuss unterstütz werden. Der Besitzer eines solchen Grundstücks kann sich nicht nur Lord (oder Lady) nennen, sondern erhält auch eine Besitzurkunde und kann sein Grundstück vor Ort besuchen, so wie wir dies getan haben.

Fazit
Schottland? Unbedingt! Etwas einfacher ist es allenfalls kinderlos resp. mit etwas älteren Kindern zu reisen. Wer sich auch von tieferen Temperaturen nicht abschrecken lässt, ist in einem Camper gut aufgehoben, die Auswahl an Stellplätzen ist enorm und auch das Wildcampen ist kein Problem, so kommt man dem wahren Schottland noch etwas näher, kann die atemberaubende Natur geniessen und das Land auf eigne Faust entdecken! Wer lieber nicht im Camper unterwegs ist, findet im ganzen Land Bed & Breakfasts oder Cottages die nicht nur von aussen zu überzeugen wissen.

You May Also Like

0 Kommentare

Popular Posts